26.06.2013
Die neue Generation Implantierbarer Defibrillatoren ist kleiner, langlebiger und für Magnetresonanztomografien (MRT) zugelassen
Etwa 100.000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland am Plötzlichen Herztod, einem unerwartet eintretenden Kreislaufstillstand. Verursacht wird dieser durch eine Entgleisung der geordneten elektrischen Erregung des Herzmuskels, die man als Herzkammerflimmern oder Kammertachykardie bezeichnet. Die einzige zuverlässige Waffe im Kampf gegen den Plötzlichen Herztod ist ein Implantierbarer Cardioverter-Defibrillator, kurz ICD oder Defi genannt. Das Gerät überwacht den Herzrhythmus, erkennt lebensbedrohliche Herzfrequenzen und reagiert im Bedarfsfall mit starken elektrischen Impulsen, um den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen.

Bei den Mini-Defibrillatoren hat sich auch die Energieleistung der Batterien deutlich erhöht. Die Lebensdauer der Batterien ist abhängig von der Häufigkeit der Schockabgaben, die der Patient benötigt. Hatten die Batterien bisher zwischen fünf und neun Jahren gehalten, können die modernen implantierbaren Defibrillatoren eine Lebensdauer von bis zu elf Jahren erreichen und somit die Anzahl der Gerätewechsel verringern.
Um die Sicherheit des Patienten weiter zu verbessern, verfügen die ICDs über die Möglichkeit alle gespeicherten Daten telemetrisch zu versenden, um eine kontinuierliche Fernbetreuung des Patienten zu ermöglichen. Das Implantat ist dazu mit einer winzigen Antenne ausgestattet, welche die Patientendaten ohne Zutun des Patienten an den behandelnden Arzt übermittelt. Jede Abweichung wird dem behandelnden Arzt automatisch und tagesaktuell per Email, Fax oder SMS mitgeteilt. Auf diese Weise bleiben der Gesundheitszustand und die Implantatfunktion stetig überwacht. So kann der Arzt frühzeitig auf Änderungen reagieren und Therapien zeitnah anpassen.
Die neue Generation der kleinen Defis verbessert insgesamt die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Gerätetherapie und erhöht so gleichzeitig die Lebensqualität der auf sie angewiesenen Patienten.