20.04.2020
Spahn: Deutschland braucht eine Milliarde OP-Masken
Berlin – Die Bundesregierung will Produktionsstandorte für medizinische Schutzausrüstung in Deutschland etablieren. Das kündigten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (beide CDU) am 9. April nach der Sitzung des Corona-Kabinetts an. Flankiert wird diese Botschaft von einer neuen Eilverordnung aus dem Hause Spahn.

Besonders im Fokus steht der Gesichtsschutz. Der Gesundheitsminister rechnet mit einem Bedarf von 450 Millionen FFP2-Masken und einer Milliarde OP-Masken. Hinzu kämen noch die sogenannten Community-Masken für die Bevölkerung. Wichtig sei auch die Herstellung von Vliesen in der Vorproduktion, betont Spahn.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) begrüßt die Initiative, Iris Plöger, Mitglied der Hauptgeschäftsführung, mahnt aber an: „Die Produktion von Schutzgütern sollte wirtschaftlich sein, andernfalls droht gerade Mittelständlern der finanzielle Ruin.“ Außerdem stören den BDI die Eingriffsbefugnisse der Regierung auf Produktion, Preis und Handel von Corona-Schutzgütern.
Passend zur Ankündigung legt der Gesundheitsminister im Zuge des Bevölkerungsschutzgesetzes mit einer weiteren Verordnung nach. Demnach dürften der Bund oder die Länder in der derzeitigen Situation entscheiden, an wen eingeführte Güter wie Schutzmasken geliefert werden.