19.05.2011
Die zweite Bandscheibe

Mit Hilfe künstlicher Bandscheiben wird die natürliche Anatomie der Wirbelsäule weitgehend wieder hergestellt.
Mittel der Wahl sind heute so genannte Versteifungsoperationen (medizinisch Fusion): Die kranke Bandscheibe wird dabei entfernt und die benachbarten Wirbel miteinander fixiert und stabilisiert. Die Patienten erfahren dadurch eine deutliche Linderung ihrer Schmerzen und gewinnen neue Lebensqualität, allerdings bleibt der operierte Wirbelsäulenabschnit dauerhaft steif.
Eine weitere Alternative
Inzwischen setzt sich zunehmend eine schonende Alternative zur Versteifung durch: die künstliche Bandscheibenprothese. Mit ihr bleibt die natürliche Beweglichkeit des Wirbelsäulenabschnitts, in dem sich der Bandscheibenvorfall ereignet hat, in hohem Maße erhalten. Weiteres Plus aus Patientensicht: Aufgrund der unterschiedlichen Implantat-Größen kann der Arzt ein Modell wählen, das der gesunden Bandscheibe der Patienten möglichst nahe kommt. So lässt sich der natürliche Aufbau ihrer Wirbelsäule mithilfe künstlicher Bandscheibenprothesen rekonstruieren - eine wichtige Voraussetzung für größtmögliche Beweglichkeit - und weniger Schmerzen!
Die Implantation dauert heute dank minimal-invasiver Operationsmethoden in der Regel nicht länger als zwei Stunden und die Patienten sind danach schnell wieder mobil: Nach sechs Wochen können sie sich wieder körperlich leicht betätigen und schon nach drei Monaten ist die Prothese dank spezieller Beschichtung fest in die Wirbelknochen eingewachsen.
Die Vorteile künstlicher Bandscheiben liegen auf der Hand: Sie bewahren oder verbessern sogar in vielen Fällen die Beweglichkeit der Patienten. Darüber hinaus schonen sie die gesamte Wirbelsäule. Betroffenen mit Wirbelsäulen-Degeneration, die auf konservative Therapien nicht ansprechen, rät Aktion Meditech, mit ihrem behandelnden Arzt darüber zu sprechen, ob eine künstliche Bandscheibe für sie in Frage kommt.